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Was ein Bauherr (uns eingeschlossen) am wenigstens will ist Pfusch und Mängel jeglicher Art beim Hausbau. Doch irgendwie passieren sie ja doch. Egal wen man fragt der bereits ein Haus, bei jedem ging irgendwas schief. Auch liest man viel über Pfusch im Internet oder sieht Beiträge zum Fernsehen zu diesem Thema. Das könnte einem ein wenig die Lust am Bauen nehmen oder aber man versucht die Mängel und Fehler so weit es geht einzugrenzen. Natürlich haben auch wir Angst, das an unserem Haus Mängel entstehen, vor allem da wir beinahe 1 Stunde Autofahrt entfernt wohnen und somit nicht jeden Tag während der Bauphase vor Ort sein können. Selbst wir es könnten, hätten wir nicht die fachliche Kompetenz alles korrekt einschätzen zu können.

Von Fehlern anderer Hausbauer lernen

Im Internet gibt es viele Baublogs, Bauforen oder Berichte zum Thema Baumängel und Baupfusch, wie z.B das Hausbau-Forum. Auf diesen kann man sich allumfassend informieren, welche Fehler auftreten können und wo oft gepfuscht wird. Somit bekommt man ein ungefähres Gefühl auf welche Dinge man eigentlich achten muss. Von allein würde man kaum auf den Gedanken kommen zu prüfen ob Treppenstufen gerade eingebaut wurden, Kabel im Schaltkasten korrekt geklemmt wurden oder die maximale Höhe der zu verlegenden Wasserrohre eingehalten wurde, bevor der Estrich gegossen wird. Diese Fehler sollte man in einem Worddokument sammeln und regelmäßig ergänzen bzw. erneut lesen

Nicht nur im Internet kann man von Fehlern anderer lernen, auch im direkten Gespräch mit frischen Hausbesitzern. Von unserer Baufirma haben wir um einen Hausbesuch bei Kunden gebeten, welche ebenfalls das Haus gebaut haben, welches auch wir vorhaben zu haben. Bei diesem Termin konnten wir uns nicht nur ein Bild vom künftigen Haus machen und sehen welche Elemente oder Einrichtungen uns gefallen, sondern auch im Gespräch erfahren was alles gut und schlecht lief. Wir haben viele nützliche Tipps erhalten und konnten auch weitere Fragen per Mail oder Telefon loswerden.

Richtig auf Besuche der Baustelle vorbereiten

Sicherlich geht es den meisten Bauherren so – ist der erste Spatenstich gemacht, möchte man am liebsten neben der Baustelle campieren um nichts zu verpassen und alles begutachten zu können. Das wird kaum möglich sein, sondern sich lediglich auf einige Besuche der Baustelle beschränken, vor allem wenn diese einige Kilometer weit entfernt ist. Daher sollte man sich auf diese Baustellenbesichtigungen besonders gut vorbereiten. In erster Linie sollte man zu den wichtigen Meilensteinen vor Ort sein. Möchte man sich davon überzeugen, dass die PE-Folie unter der Bodenplatte korrekt gelegt wird, bringt es nichts beim Betreten der Baustelle festzustellen, dass bereits das Erdgeschoss gemauert wird. Es empfiehlt sich also einen Bauablaufplan anzufertigen bzw. in Absprache mit dem Bauleiter ausgehändigt zu bekommen. Wichtige Termine gehören als Erinnerung in den Kalender und auf diese Besuche sollte man sich gut vorbereiten. Des weiteren ist es wichtig alles zu dokumentieren. Bei jedem Besuch gehören Stift, Papier, Zollstock, Grundriss und vor allem der Fotoapperat zur Standardausrüstung.

Vorbereitungspunkte für die Baustelle:

  1. Welche Arbeiten wurden zuletzt verrichtet?
  2. Auf welche möglichen Mängel und Schwerpunkte muss ich besonders achten?
  3. Habe ich alle wichtigen Telefonnummern (z.B. vom Bauleiter, Vertretung, aktuelle tätige Handwerksfirma) um bei Nachfragen oder Problemen vor Ort direkt den Bauleiter oder einen Ansprechpartner erreichen zu können?
  4. Darf ich die Baustelle überhaupt betreten oder muss ich einen Termin mit dem Bauleiter vereinbaren? Sind noch Bauarbeiter zugegen, die ich bei meinem Besuch nur behindern würde?
  5. Habe ich alle notwendigen Unterlagen (Grundrisse) und Hilfsmittel (Schreibzeug, Fotoapparat, Handy, Zollstock, Farbmuster) dabei?

Professionelle Hilfe durch Baugutachter

Regelmäßige Besuche der Baustelle sind wichtig, aber oft kann man die handwerklichen Leistungen nicht richtig einschätzen. Ob ein Fenster am richtigen Platz ist, Stufen gerade sind, die Wand die richtige Dicke hat, sind alles Dinge die man erkennen kann ohne ein Profi zu sein. Geht es an die wichtigen Details, so ist professioneller Rat wichtig. Dieser ist zwar teuer, aber macht sich meist bezahlt. Es empfiehlt sich also, sich rechtzeitig um Baugutachter und Qualitätskontrollen während der Bauphase zu kümmern. Es gibt zum einen den Bauhherenschutzbund, welcher diese Leistungen anbietet, aber auch Baugutachter. Auch wir haben uns Angebote angefordert, warten aber aktuell noch auf den Erhalt. Anschließend werden wir die Angebote vergleichen und uns für einen entscheiden. Uns ist wichtig das wir mehrere Kontrollen während der Bauphase erhalten und die Abnahme zusammen mit einem unabhängigen Baugutachter durchführen können. Ist die Abnahme einmal unterschreiben, sind nachträgliche Mängel meist schwer in der Beanstandung. Daher istes wichtig alle gefunden Mängel schriftlich festzuhalten und per genauer Nachfristen auf die zeitnahe Fertigstellung zu pochen.

Abreden und Vereinbarungen nur schriftlich

Beim Hausbau kann man wohl kaum von pingelig reden, wenn man sich Vereinbarungen mit der Hausbaufirma, dem Bauleiter oder den Handwerkern nicht nur mündlich oder per Handschlag bestätigen lässt, sondern immer schriftlich. Am Ende hat nämlich immer der Bauherr das Nachsehen. Aussagen wie „Das hatten wir aber so besprochen“ zählen dann nicht und nützen auch nichts, wenn das Fenster letztlich nicht dort ist wo es hin sollte, weil man es vor Ort nochmal in Absprache geändert hat.

Absichern mit Bürgschaften

Muster einer Baufertigstellungsbürgschaft

Muster einer Baufertigstellungsbürgschaft

In unserem Bauwerksvertrag mit Town & Country waren bereits mehrere Bürgschaften enthalten, welche einem ein gewisses Maß an Sicherheit vermitteln. Sofern man diese nicht hat, ist es ratsam vor dem Vertragsabschluss die ein oder andere Bürgschaft mit rein nehmen zu lassen um sich abzusichern. Bei uns enthalten waren eine Baufertigstellungsbürgschaft, eine Bauleistungsversicherung die gegen unvorhersehbare Schäden von versicherten Leistungen während der Bauzeit schützt und eine Bauherren-Haftpflichtversicherung. Zudem erhalten wir in Form einer Verbraucherbürgschaft 5% des Gesamtpreis als Sicherheit, falls nach Baufertigstellung immer noch Mängel vorhanden sind. Solange diese nicht beseitigt werden, wird diese Sicherheit einbehalten.
Mit Hilfe solcher Absicherungen und Bürgschaft hat der Bauherr ein gewisses Maß an Sicherheit.

4 Kommentare

  1. Fragt doch mal beim VPB Verband privater Bauherren an.

    • Sebastian

      2. April 2016 at 6:23 pm

      Auf den VPB sind wir auch vor ein paar Tagen bei unserer Recherche gestoßen. Wir werden uns definitv auch dort kundig machen. Danke.

  2. Hallo Basti & Steffi,
    bitte prüfen Sie ihren Bauvertrag, ob die Qualitätskontrolle nicht schon enthalten ist. Diese kann man bei Bedarf auch erweitern. Sprechen Sie das Thema offensiv bei Ihrem Bauträger an.
    Mit besten Grüßen vom VQC
    M. Quent

    • Sebastian

      16. Juni 2016 at 6:12 pm

      Die Qualtitätssicherung mit VQC ist bereits enthalten, aber zusätzlich dazu beauftragen wir noch einen Gutachter, zumal wir nicht immer vor Ort sein können.

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