Mehr als 2,5 Jahre seit unserem Einzug sind nun vergangen und wir konnten das erste Mal unsere fertig gepflasterte Einfahrt mit dem Auto befahren. Damit können wir ein weiteres großes Kapitel beim Thema Hausbau endlich abschließen. Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis, aber mussten auch viele Entscheidungen treffen und viel Zeit in die Vorbereitung und Planung stecken. Unsere Erfahrungen teilen wir natürlich gern mit euch und geben einige Tipps zur Planung und Vorbereitung.

Planung und Vorbereitung der Einfahrt

Wo fängt man an mit der Planung der Einfahrt? Was mit Sicherheit fest steht ist die Stelle wo die Einfahrt gepflastert werden soll. In der Regel musste man diese bereits im Planungsgespräch festlegen. Sind bereits Teile der Außenanlagen fertiggestellt, nimmt das auch die eine oder andere Entscheidung ab. So waren bei uns bereits der Spritzschutzstreifen mit Kies rings um das Haus fertig gestellt und auch die Umrandungen der Gehwege standen fest.

Einfahrt planen mit Sketchup 3D

Zwei Dinge sind entscheidend, damit man am Ende ein zufriedenstellendes Ergebnis hat. Zum einen eine gute Vorbereitung, welche allerdings viel Vorstellungsvermögen abverlangt. Steckt euch eure künftige Einfahrt einmal ab, um ein Gefühl der Größe zu erlangen. Legt euch mit Steinen die Stellen aus, wo später Grünstreifen geplant sind. Ein bis zwei Mustersteine des künftigen Pflastersteins sind ausreichend, um zu wissen ob einem die Farbe und Form gefällt.
Des Weiteren benötigt man eine gute Firma oder fähige Handwerker, die euer Projekt in die Tat umsetzen. Und das auch noch zu einem passablen Preis. Für Pflaster- und Steinsetzarbeiten stehen auch in der Region Experten zur Verfügung, die mit der eigenen Vorstellung konsultiert werden können. Aber schaut auch mal in die Kleinanzeigen oder folgt Empfehlungen.

Ausmaße der Einfahrt festlegen

Die Maße sind oft durch das Haus und die Grenzen zum Nachbarn gegeben. In den meisten Fällen wird die Einfahrt neben das Haus gepflastert und grenzt an die Grundstücksgrenze zum Nachbarn. So ist es auch in unserem Fall. Steht zum Nachbarn noch kein Zaun, ist es ratsam für diesen mindestens 0,5m Platz einzuplanen. Somit habt ihr auch später noch die Option einen Zaun setzen zu können. Bei ausreichenden Platz steht oft die Überlegung zu Grunde wie viele Autios in der Einfahrt Platz finden sollen. Auch ob diese neben- oder hintereinander stehen sollen oder ob sogar ein Carport geplant ist.

L-Steine zum Nachbarn als Begrenzung

Natürlich spielt auch das Budget eine Rolle. Denn mit der Größe der zu pflasternden Fläche steigen auch die Kosten maßgeblich.

Die Größe der Pflasterfläche wird außerdem noch durch die sogenannte Grundflächenzahl (GRZ) beschränkt. Sie gibt an wie viel der Grundstücksfläche bebaut werden darf. Bei einer Fläche von 1.000m² und einer GRZ von 0,2 dürfen beispielsweise insgesamt 200m² bebaut werden. Das zuständige Bauamt kann hierbei weiterhelfen.

Grünstreifen im Pflaster einbeziehen

Statt die komplette Fläche zu bepflastern tut man gut daran einen Grünstreifen mit einzubeziehen. Dieser muss nicht groß sein. Bereits ein halber Meter Breite genügt. Dieser kann später bepflanzt werden und ergibt so ein viel harmonischeres Bild. Außerdem sorgt die Unterbrechung der Pflasterfläche wie ein separat entstandener Gehweg.
Ist bereits eine automatische Bewässerung vorhanden oder geplant, so sollten in die Grünstreifen Bewässerungsrohre gelegt werden. Hier können später Tropfschläuche für die Bewässerung der Pflanzen und Hecken angeschlossen werden.

Gefälle beachten und Entwässerung planen

Nicht selten ist es vorgeschrieben, dass die Entwässerung von Regenwasser auf dem eigenen Grundstück zu erfolgen hat. Das muss bei der Planung der Einfahrt berücksichtigt werden. Auch muss das Gefälle der Einfahrt so ausgelegt werden, dass kein Regenwasser in Richtung des Hauses fließt. Abhilfe schafft hier meist der Einbau von Entwässerungsrinnen. Das Wasser kann dann mit Hilfe eines Sickerschachtes oder ähnlichem versickert werden.

Einfahrt mit Gefälle zur Straße und Ablaufrinne

Pflastersteine und Verlegemuster auswählen

Welches Pflaster man am Ende für seine Einfahrt auswählt hängt vom Geschmack und von den Kosten ab. Gute Pflastersteine erhält man bereits für ca. 20 EUR pro Quadratmeter. Nach oben hin sind kaum Grenzen gesetzt. Wir haben uns für unsere Einfahrt bewusst für eine Kostengünstige Variante entschieden und normale Rechteckt-Pflastersteine für unter 10 EUR pro Quadratmeter genommen. Mit dem passenden Verlegemuster geben auch die ordentlich etwas her. Noch dazu musste bei diesem Muster kaum ein Stein geschnitten werden. Das spart ordentlich Zeit und macht das Vorhaben günstiger.

Ein weiteres Auswahlkriterium ist die Dicke des Pflastersteines. Diese beträgt 6cm oder 8cm. Wird die Einfahrt lediglich mit dem PKW befahren, sind 6cm ausreichend. Bei schwereren Geschützen, wie beispielsweise ein Wohnwagen, müssen 8cm dicke Steine her.

Pflastern in Eigenleistung

Manch einer traut es sich zu und erzielt vielleicht sogar ein Ergebnis, welches kaum vom Fachmann zu unterscheiden ist. Wir haben unsere Gehwege selber gepflastert und auch Maurerarbeiten der Eingangstreppe eigenhändig durchgeführt. Daher kann ich aus Erfahrung sagen, dass diese Arbeiten nicht zu unterschätzen sind. Zudem muss man viel Zeit aufwenden, da man als Laie meist sehr akkurat arbeitet und die nötigen Arbeitsschritte einfach nicht gewöhnt ist. Es fehlt an Werkzeug, welches meist angeschafft oder ausgeliehen werden muss, wie z.B. Pflasterhammer, Schnurgerüst oder Rüttelplatte. Das Projekt „Einfahrt pflastern“ umfasst weit mehr und nicht nur Pflastersteine. Also informiert euch vorher gut im Internet zu dem Thema, den einzelnen Schritten. Oft helfen auch entsprechende Videos, z.B. auf YouTube. Dann gelingen auch die Eigenleistungen.