In diesem DIY-Beitrag zeige ich euch, wie ich mir einfache Holzböcke selber gebaut habe. Welche Materialen und Werkzeuge habe ich dabei verwendet und wie gestalteten sich die einzelnen Schritte.

Warum eigentlich einen Holzbock selber bauen?

Das werden sich vielleicht einige fragen. Dabei gibt es die einfachsten Modelle doch schon für unter 10 Euro pro Stück im Baumarkt zu kaufen. Die Antwort ist einfach: Lerneffekt! Wer sich künftig mehr mit Do-It-Yourself-Projekten beschäftigen will und Spaß am Arbeiten mit Holz hat, der braucht natürlich auch Übung, Ich gehöre definitiv dazu. Der Umgang mit Holz und den entsprechenden Werkzeugen muss gelernt sein. Das Bauen von Holzböcken oder gar einer Leiter für den Dachboden sind hierfür passenden Projekte um Erfahrung zu sammeln. Denn hier kommt es nicht zwingend auf Schönheit an und kleine Fehler sind schnell verziehen.

Welchen Holzbock baue ich am besten?

Natürlich ist ein Holzbock nicht gleich ein Holzbock. Es gibt verschiedene Arten von Holzböcken. Sie unterscheiden sich im verwendeten Holz, den Funktionen (z.B. klappbar und höhenverstellbar) und der Qualität der Fertigung. Im Wesentlichen unterscheiden wir die folgenden Typen eines Holzbocks:

Der Holzklappbock

Der einfachste Vertreter von allen, den es in der simpelsten Ausführung bereits für weniger als 10 Euro pro Stück im Baumarkt zu kaufen gibt. Er besteht aus einfachen Nadelholzleisten, kaum dicker als 2cm, welche meist verleimt werden. Mit Scharnieren verbunden ergeben sie ein klappbares Gestell. Zum Befestigen dient eine Kette oder ein Gelenkscharnier.

Der Massivholzbock

Er besteht – wie der Name vermuten lässt – aus massiven Holz und ist damit das Schwergewicht der Holzböcke. Verwendet wird massives Nadelholz (meistens Fichte) mit einer Dicke von 8 – 12 cm. Die Einzelstücke werden miteinander verschraubt und durch Zapfenverbindungen und zusätzliche Querverbindungen besonders stabil und tragfähig gefertigt.

Der Tischbock (oder Staffelei)

Ist die Kompromisslösung der beiden Böcke. Er ist stabiler als ein Holzklappbock, da dickere Holzleisten verwendet werden, die zusätzlich verschraubt sind. Das verwendete Holz ist aber weitaus weniger massiv, als beim Massivholzblock. Er ist nicht klappbar und weniger sperrig.


Entschieden habe ich mich der Einfachheit halber für die einfache Version – einen Holzklappbock. Die Materialkosten sollten sich im Rahmen halten und die Umsetzung auch nicht all zu viel Zeit Anspruch nehmen. Zudem ist er für meine künftigen Vorhaben, bei denen ich die Holzböcke benötige, völlig ausreichend.

Entwurf und Material zum Bau des Holzbocks

Man wird das Rad beim Bau eines Holzbocks nicht neu erfinden. Die Ausführung meiner Version sollte größer ausfallen als die handelsüblichen (billigen) Holzböcke aus dem Baumarkt. Beim eigentlichen Aufbau habe ich mich dann jedoch an den klassischen Aufbau gehalten und mit folgenden Maßen gearbeitet. Vorab habe ich dennoch eine kleine Skizze mit Sketchup erstellt, wie ich es auch bereits beim Bau des Hochbeetes getan habe. Damit sind noch einmal alle Maße und der Aufbau ersichtlich.

Skizze eines Holzbocks
Skizze eines Holzbocks

Die Beine des Holzbocks haben eine Länge von 80cm. Die Querverbindungen sind 66cm lang. Diese Länge habe ich gewählt, um bei 2m langen Holzlatten möglichst wenig Verschnitt zu haben. Die Auflageleisten sind 1m lang und damit ebenfalls ohne Verschnitt zu sägen. Zum arretieren des aufgeklappten Bockes dient eine einfache Kette aus dem Baumarkt.

Die Materialliste für 2 Holzböcke:

• 8 Stk. Holzlatten aus Kiefer (gehobelt) mit den Maßen 40x60x200mm
• 0,5m Gliederkette
• 4 Stk. Scharniere
• Holzschrauben

Die Gesamtkosten betragen ca. 40 EUR. Wer geeignete Holzreste hat, kann natürlich einen Großteil der Kosten sparen. Die benötigten Materialen erhält man andernfalls alle im Baumarkt. Man kann auch bequem online bei dem Holzhändler Holzland bestellen.

Folgende Werkzeuge habe ich verwendet:

  • eine Kappsäge (ich habe die Metabo KGS 216M benutzt)
  • Bohrlehre für schräge Bohrlöcher
  • Akkuschrauber
  • Einhandzwingen
  • Tischlerwinkel
  • selbstgebauter Linealanschlag bzw. Streichmaß

Die Holzböcke bauen

Der Bau der Holzböcke ist insgesamt nicht aufwendig. Die Schwierigkeit besteht vorrangig darin, zwei passgleiche Seitenelemente zu bauen. Denn nach der Verschraubung mit den Scharnieren sollten diese nach Möglichkeit exakt übereinander passen. Die Scharniere müssen auch so verschraubt werden, dass sich der Bock aufklappen lässt und die Scharniere nicht überstehen. Sie müssen also direkt unter der Oberkante verschraubt werden.

1. Alle Teile zusägen

Holzlatten sägen mit der Kappsäge
Holzlatten sägen mit der Kappsäge

Zunächst werden alle benötigten Teile auf die gewünschte Länge zugesägt. Am besten eignet sich hierfür eine Kappsäge. Mit Hilfe eines Tischlerwinkels und einem Anschlaglineal werden die Maße auf den 2m langen Holzlatten markiert. Anschließend werden die Latten mit der Säge auf die gewünschte Länge zugesägt. Es ist auch ausreichend nur eine Latte in der gewünschten Länge zu sägen und diese als Schablone für alle weiteren zu nutzen. Einfach auf die zu sägende Latte drauf legen und absägen. Nach Bedarf können die Latten auch mit einem Schnellspanner fixiert werden. Das ist vor allem zu empfehlen, wenn die Kappsäge nicht auf einer Werkbank platziert ist und die Latten in der Luft hängen.

2. Seitenelemente bauen

Die fertigen Holzlatten werden nun einmal auf der Werkbank oder einem glatten Untergrund probehalber zusammengelegt. Um sicher zu sein, dass beide Seitenelemente am Ende zueinander passen, werden diese einmal aufeinander gelegt. Gegenfalls werden die Latten noch einmal mit der Kappsäge nachgebessert, falls Teile überstehen oder eine Element vielleicht etwas länger geworden ist.

3. Holzlatten verschrauben

Holzbock zusammen schrauben
Holzbock zusammen schrauben

Zum Verschrauben habe ich eine Bohrlehre genutzt, denn ich wollte möglichst keine sichtbaren Schrauben haben. Für einen Holzbock mag dies übertrieben sein, aber ich habe es bewusst zum üben so gewählt. Die Bohrlehre wird mit Schnellspannern eingespannt und mit dem beigefügten Bohrer (der an der Bohrspitze verjüngt ist) bis zur gewünschten Tiefe gebohrt. Hierfür ist die ebenfalls beigefügte Feststellschraube ebenfalls eine große Hilfe. Wenn die Spitze des Bohrers gerade so durch das Holz schaut, ist das Loch in der Tiefe korrekt gebohrt.
Die Holzlatten können miteinander verschraubt werden. Es ist ausreichend sie mit der Hand zu fixieren. Wer sicher gehen möchte, kann sie auch fest spannen.

4. Seitenelemente verbinden

Beide Seitenelemente werden nun mit je zwei Scharnieren verschraubt. Die Scharniere genau unterhalb der Oberkante verschrauben. Sie dürfen nicht überstehen.

5. Abschlussarbeiten

Abschlussarbeiten am Holzbock
Abschlussarbeiten am Holzbock

Zum Schluss wird noch eine Kette an den Seitenteilen des Holzbocks befestigt. Damit ist sichergestellt, dass der Holzbock nur bis zu einem bestimmten Punkt aufklappbar ist und erhöht somit die Standsicherheit.
Zuletzt werden beide Böcke noch mit einer Holzschutzlasur gestrichen. Ich habe dafür eine Holzimprägnierung genutzt.
Die Holzböcke sind nun fertig. Kauft man alle verwendeten Materialen neu, dann sind sie in der Anschaffung recht teuer. Von daher eher ein Projekt für welche die gern Holzreste verarbeiten und beispielsweise alte Scharniere in der gut sortierten Garage oder im Keller liegen haben. Oder aber auch für angehende DIY-Handwerker die vielleicht hier und da noch Erfahrung im Umgang mit Holz sammeln möchten. Zu letzteren zähle ich mich dazu.