Der Frühling steht vor der Tür und schon bald geht es wieder mit voller Tatendrang an die Garten- und Außenprojekte. Bereits im Herbst haben wir damit begonnen eine Rasenkante an den Grundstücksgrenzen zu ziehen. Diese wollen wir nun mit einer Hecke bepflanzen. Aber welche Hecke soll es nur werden? Es gibt viele verschiedene Arten von Hecken und jede bringt seine Vor- und Nachteile mit. Dazu kommt natürlich noch der individuelle Geschmack. Wir haben uns mit dem Thema beschäftigt und geben unser Wissen gern weiter.

Worauf kommt es bei einer Hecke an?

Eine simple Frage mit entscheidender Bedeutung. Wir haben uns überlegt, welche Kriterien eine Rolle spielen und worauf es ankommt. 

  • Ist die Heckenpflanze für unseren (eher sandigen) Boden geeignet?
  • Wie hoch wird die Hecke?
  • Verlieren die Heckenpflanzen im Winter ihre Blätter?
  • Wie schnell wächst die Pflanze?
  • Wie teuer ist die Pflanze?
  • Ist die Heckenpflanze giftig oder hat giftige Beeren?

Natürlich gibt es noch weitere Merkmale, z.B. wie sehr die Pflanzen in die Breite gehen und welche Farbe sie haben. Vieles hängt natürlich davon ab, wofür die Hecke einsetzen möchte. Bei einer Hecke als Sichtschutz ist es beispielsweise wichtig, dass sie schnell wächst und die Blätter im Winter behält. Hat man kleine Kinder, spielt es sicherlich eine wichtige Rolle ob die Pflanze giftig ist oder giftige Beeren hat. Auch der Preis ist wesentlich, vor allem wenn man eine sehr lange Strecke bepflanzen möchte. Entscheidend für den Kauf sind für uns aber zunächst nur die oben aufgeführten Punkte.

Über Hecken und Heckenarten informieren

Um Antworten all diese Fragen zu erhalten geht es zunächst an die Beschaffung von Informationen. Hierfür bieten sich verschiedene Möglichkeiten an. Eine Beratung in er nächstgelegenen Baumschule, die Recherche im Internet oder aber in Fachbüchern. Wir haben uns zunächst das unten abgebildete Buch bestellt und uns sehr viel auf Fachseiten im Internet belesen. Auch der Gang durch Siedlungen in der Umgebung und Gespräche mit Nachbarn waren für uns durchaus inspirierend.

Die verschiedenen Arten von Hecken

Die in Frage kommenden Heckenarten grenzten wir relativ schnell ein. Schließlich wollten wir auf bewährte Heckenarten zurückgreifen und keine Experimente wagen. Bei jungen Hausbesitzern (wie uns) hat sich oft die Haushaltskasse noch nicht wieder gänzlich erholt. Also ist auch das Budget ein wesentlicher Faktor bei der Wahl der Hecke. Folgende Hecken kamen für uns in die engerer Auswahl:

Kirschlorbeer

Kirschlorbeer Hecke
Kirschlorbeer Hecke

Beim Kirschlorbeer bzw. der Lorbeerkirsche (so der offizielle Name, denn sie gehört zur Familie der Kirschen) gibt es viele verschiedenen Sorte. Allgemein sind die einzelnen Arten der Lorbeerkirsche robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen und auch weitestgehend frosthart. Er ist immergrün und daher auch als Sichtschutz geeignet. Aber es ist wichtig sich auch über die einzelnen Sorten genauer zu informieren. Denn sie unterscheiden sich in der Wuchshöhe- und Breite, sowie der Beständigkeit gegen Frost und Krankheiten. Schneller wachsende Vertreter der Lorbeerkirsche, die zudem auch preisgünstiger sind, wie z.B. Novita oder Rotundifolia eignen sich als Sichtschutz.
Wer Wert auf robuste, besonders frostbeständige Pflanzen legt, greift eher zur Caucasica, Herbergii oder Genolia. Ein gutes Mittelmaß ist der portugiesischer Kirschlorbeer.

für alle Böden geeignet
schneller Wachstum
immergrüne Hecke
giftige Blätter
vergleichsweise teuer

Hainbuche

Hainbuchen Hecke
Hainbuchen Hecke

In vielen deutschen Gärten sieht man die Hainbuchenhecke. Die Blätter erinnern etwas an die einer Birke. Die Hecke stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden, eignet sich also sowohl bei sandigem, als auch feuchtem Boden. Im Winter wirft sie ihre Blätter ab, ist somit als Sichtschutz nur bedingt geeignet. Dafür ist er sehr schnittverträglich und wird daher auch oft als Formschnitt verwendet. Die Hainbuche braucht einige Zeit sich an ihrem Standort zu etablieren. Somit ist sie also weniger für die geeignet, die zeitnah einen Sichtschutz benötigen. Anschließend benötigen sie aber abgesehen vom regelmäßigen Schnitt kaum Pflege und Wasserzugabe.

für alle Böden geeignet
keine giftigen Blätter
vergleichsweise teuer
mäßig schneller Wachstum
verliert Blätter im Winter

Liguster

Liguster Hecke
Liguster Hecke

Die Ligusterhecke kennt wohl jeder – zumindest vom sehen. Erkennbar an seinen vielen kleinen dichtgewachsenen Blättern und schwarzen Beeren schmücken sie viele deutsche Gärten und Vorgärten. Zwar werfen sie auch im Winter die Blätter ab, werden aber bereits im Frühjahr wieder grün und blickdicht. Sie gehören mit zu den schnellwachsenden Hecken, eignen sich also gut für einen Sichtschutz. Der dichte Blätterbewuchs lockt nicht selten Tiere und Vögel an, welche sich gern zum Nisten in der Hecke nieder lassen.

für alle Böden geeignet
als Wurzelware preiswert
giftige Blätter und Beeren
mäßig schneller Wachstum
verliert Blätter im Winter

Lebensbaum Smaragd (Thuja)

Lebensbaum "Smaragd" (Thuja)
Lebensbaum „Smaragd“ (Thuja)

Unser aktueller persönlicher Favorit ist die Smaragd-Thuja. Zwar eignet sie sich nur bedingt bei sandigen Böden und gehört eher zu den langsam wachsenden Hecken. Aber besticht durch ihre schöne, grüne Farbe und Form. Zudem ist sie sehr frosthart und pflegeleicht. Wer sie als Sichtschutz einsetzen möchte, benötigt Geduld.

immergrün
nicht giftig
langsamer Wachstum
weniger bei sandigem Boden geeignet
vergleichsweise teuer

Die Heckenarten im Preisvergleich

Um ein Gefühl für die Kosten zu erhalten, haben wir uns einmal die Kosten einzelner Hecken auf heckenpflanzentotal.de näher angeschaut. Beim Kauf von Heckenpflanzen (allgemein bei Pflanzen) wird zwischen Wurzelware und Wurzelballen unterschieden.

Wurzelware
Die deutlich preiswertere Variante ist die Wurzelware oder auch wurzelnackte Pflanze. Hierbei werden die Pflanzen dem Namen entsprechend mit der nackten Wurzel geliefert. Die Pflanzen können großflächig angebaut werden und die Transportkosten sind gering, da sie weder Topf noch Erde benötigen. Dafür ist der Anteil an Pflanzen die nach dem Anpflanzen eingehen höher. Sie benötigen auch mehr Aufwand bei der Anpflanzung, z.B. durch die Zugabe von Komposterde oder humusreicher Erde.

Wurzelballen
Pflanzen die mit einem Wurzelballen geliefert werden sind robuster und die Gefahr das sie nicht anwachsen ist gering. Sie sind deutlich teuerer, bedingt durch die erhöhten Transportkosten und die Aufwände bei der Züchtung.

Manche Heckenpflanzen, wie beispielsweise die Thuja, erhält man fast ausschließlich als Wurzelballen-Ware. Das schlägt sich natürlich auf den Preis nieder. Wer eine große Hecke anpflanzen möchte, sollte daher eher die Wurzelware favorisieren.

Hinweis: Bei der Wurzelware wachsen ca. 10% nicht an. Daher lohnt es sich einige Pflanzen an einer anderen Stelle im Garten abseits der eigentlichen Hecke anzupflanzen. Diese wachsen mit und dienen ggf. als Ersatzpflanzen in der Hecke.

Hinweise und Tipps beim Anpflanzen

Damit die Pflanzen gut anwachsen gibt es ein paar Dinge zu beachten. Auch beim Zeitpunkt, der Platzwahl, den Abständen müssen ein paar Vorkehrungen getroffen werden. Im Internet, wie z.B. auf mein-schoener-garten.de, gibt es viele Tipps und Hinweise zum richtigen einpflanzen von Hecken.

Richtige Jahreszeit wählen

Die Pflanzzeit ist üblicherweise mit Oktober bis April angegeben. Empfehlen kann man grundsätzlich die Pflanzen in den Monaten September / Oktober und April / Mai zu setzen. Dann haben die Pflanzen genug Zeit Wurzel auszubilden un sind für heiße Sommertage bzw. kalte Wintertage gut gewappnet. Pflanzen in Containerware haben bereits gut ausgebildete Wurzeln und könnten auch noch im Juni oder Juli gesetzt werden.

Pflanzabstände beachten

Bevor die Pflanzen eingesetzt werden, sollte man wissen wie breit diese einmal werden. Denn vor allem bei Begrenzungen zum Nachbarn gibt es Mindestabstände die eingehalten werden müssen. Heckenpflanzen bis zu einer Wuchshöhe von 2m müssen mindestens einen Abstand von 50cm zur Grenze haben.
Neben dem Abstand zur Grenze ist auch der Pflanzabstand von Bedeutung. Je nach Art der Pflanze und Größe beim Kauf sollte dieser entsprechen eingehalten werden.

Einsetzen der Pflanzen

Beim Pflanzen spannt man sich am besten eine Schnur und hebt entlang dieser einen Graben oder Löcher aus. Die Erde sollte gut gelockert werden und mit Komposterde angereichert werden. Selbstverständlich müssen die Heckenpflanzen gut gewässert werden. Bei Wurzelballen kann das auch direkt beim Einsetzen passieren. Einfach die Ballen in einen Eimer Wasser eintauchen und dann in dem Graben bzw. dem Loch einsetzen. Anschließend die Erde leicht festtreten. Eine Schicht aus Rindenmulch sorgt für einen zusätzlichen Schutz.

Jungpflanzen zurückschneiden

Damit die Hecke dicht anwächst, sollten die Jungpflanzen zurück geschnitten werden. Nicht verzweigte Äste schneidet man ca. um die Hälfte zurück. Besonders bei Hecken die schwerer anwachsen, wie z.B. der Hainbuche, ist ein Verschnitt nach der Anpflanzung wichtig.

Junge Hecke regelmäßig bewässern

Natürlich brauchen die jungen Heckenpflanzen viel Wasser zum wachsen. Empfehlenswert ist ein Perlschlauch, welcher entlang der Hecke gelegt wird. Angeschlossen an den Außenwasserhahn oder gar den Brunnen im Garten sorgt dieser für die regelmäßige Bewässerung und die Hecke kann gedeihen.