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In meinem Artikel über das Thema SAT-Anlage beim Hausbau hatten wir bereits etwas ausführlicher über unsere Recherchen zum Thema SAT berichtet und welches Equipment wir uns dafür zulegen wollen. Man hat gesehen, dass für die Installation der SAT-Anlage einige Kosten auf einen zukommen und auch noch ein paar Hürden zu bewältigen sind. Wie bekommt man die SAT-Schüssel auf das Dach? Was ist mit der Erdung und dem Potentialausgleich? Wer richtet die SAT-Schüssel richtig aus? Lässt man alles den Elektriker machen, hat man diese Sorgen nicht, aber die Kosten verdreifachen sich in etwa und kosten rund 1.000 EUR. Diese Erkenntnisse haben uns nun dazu veranlasst auch einmal nach Alternativen zum SAT-Anschluss zu schauen.

Kabelanschluss als Alternative zum SAT

Der Kabelanschluss ist eine relativ einfach umzusetzende Alternative, sofern ein passender Anschluss bzw. Anbieter auch in der Straße verfügbar ist. Kabel Deutschland bzw. Vodafone (wurde aufgekauft) sind in unserer neu erschlossenen Straße nicht vorhanden. Eine Anfrage für den Bau eines Kabelanschlusses wurde leider abgelehnt. Ich vermute aus Kosten-Nutzen Gründen. Möchte man Fernsehen in Form von IP-TV über die Telekom beziehen, welche als einziger Anbieter in unserer Straße verfügbar sind, muss man mit ca. 15 EUR im Monat rechnen (zusätzlicher Aufpreis zum DSL/Festnetz Tarif). Das sind im Jahr 180 EUR und auf Dauer recht teuer. Für uns vorerst keine Alternative.

DVB-T als Alternative zum SAT

In Fachzeitschriften und im Internet haben wir uns daher mehr zum Thema DVB-T bzw. dem neuen Standard DVB-T2 belesen und welche Möglichkeiten und Empfangsstärke wir in Werder haben. Zunächst mal ein paar allgemeine technische Details zu DVB-T.

Was ist DVB-T bzw DVB-T2?

Die Abkürzung steht Digital Video Broadcasting – Terrestrial und beschreibt eine Technologie, bei welcher über Fernsehsignale über erdgebundene (terrestrische) Funkwellen gesendet und mit speziellen Antennen empfangen werden können. Vergleichbar ist das ganze mit dem Empfang von Radiosignalen über UKW (Ultrakurzwelle). Mit eine DVB-T Antenne können so also Fernsehsignale empfangen werden. Der Empfang ist auch mobil möglich und  ermöglicht so auch den Fernsehempfang auf Laptops und Smartphones.

Hier ein Link zu einem nett gemachten Erklärfilm was DVB-T ist.

Mit DVB-T2 wird das Ganze nun auch HD-fähig und zudem auf 40 Sender erweitert. Seit Mai diesen Jahres wurde zunächst die Einführung von 6 Sendern in HD begonnen, der Ausbau aber Schrittweise erweitert. Mehr Informationen dazu findet man auf der Deutschen TV-Platform.

Kann ich DVB-T überall empfangen?

DVB-T ist nicht überall verfügbar, sondern vorwiegend in Ballungsgebieten, Großstädten und deren Randbezirken (sieh Karte mit den aktuellen Empfangsbereichen). Je nach Wohnlage ist für den Empfang eine Zimmerantenne (z.B. innerhalb von Berlin) oder gar Außenantenne notwendig. Ob im gewünschtem Gebiet der Empfang möglich ist und mit welcher Antenne kann man über den DVB-T Empfangscheck herausfinden.

Nachteile von DVB-T

Zwei große Nachteile wurden bereits genannt. Man ist in der Vielfalt der Sender eher eingeschränkt. Auf den oben genannten Seiten kann man sich informieren, welche Sender überhaupt empfangen werden können. Für den leidenschaftlichen Fernsehgucker ist es vermutlich keine gute Alternative. Bis vor kurzem hätte man zudem noch den Nachteil anbringen müssen, dass über DVB-T kein Empfang von Sendern in HD-Qualität möglich ist. Dieses ändert sich nun mit dem Umstieg auf DVB-T2. Des weiteren ist der Empfang wie erwähnt nicht überall verfügbar. In ländlicheren Gegenden wird mal wohl um eine Satellitenschüssel nicht herum kommen. Anschaffungskosten für den Empfang über DVB-T würde ich nur bedingt als Nachteil aufzählen, denn eine vernünftige Außenantenne bekommt man bereits für 65 EUR, z.B. die Kathrein Außenantenne. Des weiteren benötigt man einen DVB-T2 fähigen Fernseher oder eine separate Settop Box, welche das empfangene Signal entschlüsseln kann. Moderne Fernseher können das in der Regel. Solche Boxen gibt es bereits ab 50 EUR. Einige Geräte wurden von Stiftung Warentest getestet.

Nachtrag: Richtigerweise wurde ich noch darauf aufmerksam gemacht, dass für den Empfang von DVB-T2 HD nochmals 69 EUR Kosten pro Jahr entstehen. Denn für den Empfang der HD-Sender benötigt man ein CI+ Modul (eine Empfangskarte), welches von freenet vertrieben wird.

Unser Vorgehen im Haus

Aller Voraussicht nach, werden wir die SAT-Installation erst später machen und selbstständig durchführen. Bis dahin werden wir uns mit einer DVB-T Lösung aushelfen. Als eigenständige Lösung ist es uns nicht ausreichend genug, da wir verschiedene Sender (z.B. Musiksender) vermissen würden. Vielleicht denken wir nach dem Einzug auch anders, wenn Fernsehen zur Nebensache wird und Haus, Garten und Kind im Vordergrund stehen. Zudem kann man seinen Fernsehdurst heutzutage auch mit einem vielfältigen Angebot an Video-On-Demand und Streaming Diensten wie AmazonPrime und Netflix stillen.

Konkret werden wir an dem bereits vorhandenen Sparrenhalter auf dem Dach eine DVB-T Außenantenne anbringen. Die SAT-Verkabelung mit Koaxialkabel und SAT-Anschlussdosen in allen Räumen ist im Bauwerksvertrag inbegriffen und bereits verlegt wurden. Alle Kabel enden im Dachboden, in welchem wir einen Multischalter installieren werden. Dieser würde später mit der SAT-Installation eh zum Einsatz kommen. Der Multischalter und die Antenne werden maximal 200 EUR kosten. Steigen wir später auf SAT um, wird die Antenne entweder verkauft oder bleibt am Multischalter angeschlossen als Ausweichmöglichkeit, falls der Empfang über SAT mal schlecht sein sollte.

 

2 Kommentare

  1. Hallo,

    hier sollte vielleicht noch erwähnt werden, daß für jedes Empfangsgerät, mit dem man die privaten Sender schauen möchte, eine eigene Karte für 69€ p.a. nötig ist. Bei Sat hat man den Vorteil, zumindest noch solange, bist auch hier nur noch auf HD ausgestrahlt wird, daß man sich die Privaten auch in SD anschauen kann – und sich somit die Kosten für Extrakarten sparen kann.

    Viele Grüße,
    Sven

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